Ludwig Bölkow ist seit dem Jahr 2000 Ehrenbürger der Landeshauptstadt Schwerin. Die IHK zu Schwerin hat ihr Haus nach dem Flugzeugbauer und Unternehmer benannt.
Der ASK Stadtvertreter Stephan Martini wird auf der kommenden Stadtvertretersitzung einen Antrag stellen, dass Ludwig Bölkow die Ehrenbürgerschaft aberkannt werden soll.
Folgende Gründe führt Stephan Martini an:
„Ludwig Bölkows Aufzeichnungen wurden in dem Buch“ Erinnerungen“ festgehalten. Nachdem ich es durchgelesen habe, ist einerseits klar, dass der gebürtige Schweriner ein großer Unternehmer und Pionier im Flugzeugbau war, es stehen in seinem Buch aber auch sehr kritikwürdige Dinge, die mich haben stutzig werden lassen und mich der Überzeugung näher gebracht haben, dass eine Ehrenbürgerschaft nicht angebracht ist.
Beispielsweise steht auf Seite 117/118 dass Ludwig Bölkow und seine Kollegen von Messerschmitt, aktiv dabei geholfen hatten Pässe für Angehörige der Waffen SS zu fälschen, damit diese sich vor den US Amerikanern fliehen konnten.
Wer weiß wie vielen Handlangern und Kriegsverbrechern Bölkow dadurch zur Flucht verholfen hat.“


Als Industrieller zu NS Zeiten ist es zudem viel zu wenig im Blickfeld der Öffentlichkeit, dass zehntausende Zwangsarbeiter bei der Fertigung seiner Kriegsbomber eingesetzt wurden.
In seinen „Aufzeichnungen“ zeigte er sich „traurig“ als er das mit den KZ’s erfuhr, aber der „Stolz“ über seine Errungenschaften im Flugzeugbau halfen in darüber hinweg.
Auch ist kaum bekannt, dass er nur wenige Tage vor Kriegsende und dem Selbstmord Hitlers in Berlin beim „Führer“ vorsprach. Wie auch von Bölkow selbst freigegebenen Bildmaterial wird die stetige Nähe zur NSDAP Führung deutlich.

Man kann natürlich argumentieren, daß Industrielle Unternehmer aus der Sache an sich eine Nähe zur NS Staatsführung haben mussten.
Doch niemand hatte ihn gezwungen, Pässe für Angehörige der Waffen SS zu fälschen und ihnen dabei behilflich zu sein, sich ihrer Strafe zu entziehen.
Angehörige der Waffen SS waren keine „einfachen Soldaten“. Aufgrund ihrer Beteiligung am Holocaust, am Porajmos und an zahlreichen Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die zivile Bevölkerung wurde sie 1946 vom Internationalen Militärgerichtshof in Nürnberg zur verbrecherischen Organisation erklärt. (Wikipedia).
Das besonders brisante an der Angelegenheit ist, dass die Informationen zu Bölkow öffentlich zugänglich sind und waren, aber die Schweriner Stadtvertretung ihn vor 20 Jahren dennoch zum Ehrenbürger machte.
Die muss meiner Ansicht nach rückgängig gemacht werden.
Fragen zu dem Antrag beantwortet unser Stadtvertreter Stephan Martini gerne telefonisch unter 015204466108 oder via Email: St.martini.ask@posteo.de
Hinweis zu einer Kundgebung zum Thema:
